Samstag, 22. November 2008

Bauwerk mit Ziegelschalenüberdachung

Diese Zeichnung entstand nach einem Forschungsau- fenthalt in Uruguay, wo ich das Gesamtwerk des Ingenieurbüros Dieste y Montanez im Archiv dieses Büros in Montevideo durcharbei-
tete. Ich befuhr das gesamte Land, um die realisierten Ziegelschalenbauten vor Ort zu sehen. Mir wurde bei diesen Besichtigungen bewußt, daß es in Deutschland eine Unterentwicklung in Bezug auf die Backsteinarchitektur gibt, die aufgehoben werden sollte.

Als ich jahrelang zu den deutschen Universitäten und Fachhochschulen reiste, um über Ziegelschalen zu berichten, entstand irgendwann diese Zeichnung. Es sollte ein Bauwerk werden, das nach außen hin völlig verglast ist, aber im Inneren, als Innenraumfassade des zentralen Baukörpers, der Aufzüge, Fluchttreppen und Sanitärräume bergen sollte, Backsteinwände zeigen sollte. Darüber sollten sich wie Flügel die Ziegelschalen ausbreiten und als Überdachung dienen. Die Dachlandschaft sollte begehbar gehalten werden, um einen Pausenaufenthalt zu ermöglichen, da das Gebäude als Arbeitsstätte dienen sollte.

Die Raumhöhen der Innenräume sind bewußt überhöht, weil sich dazwischen Balkone einbauen lassen sollten, die als offene Gallerien für Arbeitsplätze genutzt werden könnten. Sie sind als Ausbaumaßnahme vorgesehen, falls mehr Geschoßebenen gebraucht werden.

Der Eingang in das Gebäude ist mittig gezeichnet. Man gelangt durch ihn in den zentralen Baukörper, wo Aufzüge, Treppen, u.a. einzubauen wären.

Mir fiel auf, daß solche Baukörper, die sich in dieser Art zum Bauwerk aufschwingen, eher ungewöhnlich sein dürften. Die transparenten Fassaden sollten sehr verschiedene Gebäudewirkungen deselben Bauwerkes bei Tag und bei Nacht erzeugen. Bei Dunkelheit würde der Innenraum wesentlich stärker erlebbar sein.

K.L.

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