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Anregungen zu dieser Zeichnung gaben verschiedene Fotos und ein Studentenentwurf einer Brücke, die an der Städelschule, also der Kunstakademie in Frankfurt, im Vollzug eines Architekturstudiums entstand. Der Lehrende hatte dessen luftige Brücke vehement abgelehnt. Bei Betrachtung sah man aber sofort die guten Ansätze die darin lagen. Eine weitere Anregung bildete eine Treppe im Florentiusgraben in Bonn, die aus dem ehemaligen Bastionsgraben zum Niveau über der Bastionsmauer führt. Es handelt sich um eine metallene Kragkonstruktion, die nur unten fest eingespannt ist, oben keine Verbindung zur Bastionsmauer hat. Dort befindet sich nur ein schmaler Spalt zwischen letzter Treppenstufe und dem Fußweg.
Weitere Anregungen kamen aus Hamburg und Nepal. In Kathmandu findet sich in einem Vorort ein stupa, über dessen symbolisierter umgedrehter Bettelschale sich ein kastenförmiger Aufbau unter der symbolisierten Weltachse befindet, vom dem aus zwei aufgemalte Augen in die Welt blicken. Diese eigenartig schön aufgemalten Augen auf einem ungewöhnlichen Bauwerk führten zunächst zu einer Zeichnung eines Auges. Dann wurde das Papierblatt gedreht, und es entstand dieser Schlitz in der Wand, der so wirkte, als befinde sich hinter der letzten Hülle der Erde der Kosmos. Ausgelöst wurde diese Drehung des Papierblattes durch eine Fotografie in einer Zeitung, welche eine Eingangstür in Hamburg zeigt. Dort hatte man eine symbolisierte Vagina als Eingangstür in ein Lokal auf der Reeperbahn zur Darstellung gebracht. Nach langer Reflexion, ob es sich bei einer solchen Türgestaltung um eine Obszönität handelt oder nicht, entstanden Bilder im Kopf von gotischen Kirchenportalen, die ganz ähnlich gehalten sind. Auch ist die Mandorla um eine Madonna in einer solchen Kirche in der Gestalt ähnlich erlebbar.
Da es sich offensichtlich nicht um eine Obszönität handelt, sondern um einen Zugang zu einer inneren Welt, verband sich die Zeichnung der Augen sehr interessant mit der symbolisierten Vaginagestalt einer Tür. Desweiteren entstanden Assoziationen zu Fontanas Bildern. Dieser Künstler hatte ab einer bestimmten Lebensphase seine Leinwände aufgeschlitzt und darüber reflektiert, was sich dabei als Innerlichkeit einstellt, wenn man solche Schlitze macht. Man müßte seiner Kunst genauer nachgehen, um den Zusammenhang mit dieser Zeichnung besser ausloten zu können.
Die modernere Welt, die mit diesem Zugang aufscheint, ist ein Ideenkonstrukt unbekannter Art. Künstler werfen wie Wissenschaftler eine Idee auf und verfolgen sie dann, bis sich klärt, was alles damit gemeint sein könnte und was das alles umfaßt. Als Folge dieser Zeichnung entstand der Eindruck, daß durch die Weltraumfahrt und die Mondlandungen die Menschheit dafür sensibilisiert wurde, die Lebenszusammenhänge auf dem Planeten besser zu verstehen und eine Ökologiebewegung ins Leben zu rufen, die in eine modernere Zeit führt. Obwohl also eine Hochtechnologie die Raumfahrt schuf, löste sie eine weltweite ökologische Bewegung aus, die um den Erhalt des Ökosystems Erde kämpft und immer wieder nach neuen Erkenntnissen sucht, wie das Ökosystem schneller gerettet werden kann.
Der "Zugang in eine modernere Welt" ist also der Eintritt in ein qualifiziertes ökologisches Zeitalter, in dem die Raumfahrt andererseits einen hohen Stellenwert hat.
K.L.
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