Dienstag, 28. Oktober 2008

Hochhaus mit Flugzeugeinbauten

Diese Zeichnung entstand nach dem Angriff auf das World Trade Center in New York. Es waren große Flugzeuge in die beiden Türme hineingeflogen worden, welche diese Bauwerke zum Einsturz brachten. Sowohl der Bau der beiden Türme war ein Symbol, als auch ihre De- konstruktion, welches beides sehr nachhaltig wirkte. Man müßte sich im einzelnen damit beschäftigen.

Nachdem ich sehr lange Zeit über das World Trade Center und seinen Untergang reflektiert hatte, fiel mir auf, daß mit Flugzeugrümpfen, die in ein Hochhaus eingebaut werden, an den Angriff auf das World Trade Center erinnert werden kann. Dabei muß es nicht darum gehen, Originalteile von großen Passagiermaschinen einzubauen, sondern es kann sich nur um Bauvolumen handeln, die an Flugzeuge erinnern.

Zu dieser Zeit, als ich diese Zeichnungen fertigte, lebte ich abwechselnd in Hamburg und Bonn. In beiden Städten engagierte ich mich für die Stadtteilentwicklung in Problemgebieten. In Hamburg beschäftigte mich das untergehende alte Hafengebiet. Ich beging es monatelang und begann dann für das der Veddel benachbarte Gebiet Gebäude zu entwerfen. Deswegen entstand diese Zeichnung. Das Gebäude war für den Stadtteil Kleiner Grasbrook gedacht. Dieser hatte ein Areal mit Wohngebäuden südlich des Freihafenzauns, der restliche größere Teil dieses Areals befand sich innerhalb des Freihafengebietes. Inzwischen legte man Wert darauf, diesen Stadtteil stärker an die Veddel anzubinden und benannte das Gebiet um. Es heißt jetzt wohl Große Veddel, in Erinnerung an eine frühere Zeit, als es hier noch kein Hafengebiet gab, sondern nur Inseln, die sich im Binnendelta des Flußes Elbe ständig umformten und im Laufe der Zeit eingedeicht wurden, um die Landstücke wirtschaftlich nutzen zu können. Doch zurück zur Architekturskizze.

Was mich an der programmatischen Skizze überzeugte, war der Hinweis darauf, daß sich Hochhausbauten mit neuem Formengut anreichern lassen. Dadurch entstehen Bauvolumen, die an nichts mehr erinnern, was bisher gebaut wurde. Zugleich entsteht der Eindruck, daß der Verweischarakter, den die zusammengefügten Bauvolumen erhalten, mehr Qualität gewinnen kann. Es läßt sich auf diesen Wegen der Raumbildung viel mehr zum Ausdruck bringen. Damals, als diese Zeichnung entstand, hatten viele Menschen Angst, sich in Hochhäusern aufzuhalten. Die Zeichnung will dagegen vermitteln, es gibt auch einen friedlichen Weg zur Veränderung.

K.L.

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