Mittwoch, 26. Januar 2011

Hochbahn neben Wolkenkratzern

Die Idee der Zeichnung entstand nach einer Kette von Hochhausentwürfen, die zu einem städtebaulichen Entwurf zusammengefaßt wurden. Es gefiel mir die Vorstellung, in


großer Höhe die Hochhäuser miteinander zu verbinden. Vorbild waren sicherlich die Skytrains, die an Flughäfen zu den verschiedenen Terminals fahren und meist einen guten Blick auf das Fluggeschehen und den übrigen Flughafenbetrieb bieten. Dieser Skytrain wurde über stählerne Konsolen vor die Hochhausfront gehängt und ist so gedacht, daß er zwischen den Türmen in Bogenlinien verläuft, sodaß sich möglichst viele Blicke in den Hochhausdschungel ergeben.

Karl-Ludwig Diehl

Mittwoch, 21. Januar 2009

Hochhäuser in einem neuen Stadtteil zusammengefaßt


Hochhäuser in einem neuen Stadtteil zusammengefaßt

Wenn darüber nachgedacht wird, wie Hochhausviertel aussehen könnten, wenn nach einer neuen Architektur für sie gesucht wird, lassen sich viele Ideen durch Skizzen gewinnen. Die aufstrebende Bauform hat ihre eigenen Gesetze. Sie machen sich beim Zeichnen bemerkbar. Das Nebeneinander solcher Bauten in einer der Skizzen sucht meist nach einem Zusammenklang.

Es gibt Weltgegenden, wo der Hochhausbau an Bedeutung gewann. Dort wurde viel ausprobiert. Von den vielen Ideen, die sich zum Thema Hochhaus gewinnen lassen, wurden jedoch nur Bruchteile realisiert. Immerzu geht die Suche nach neuen Hochhausformen weiter.

Es fällt auf, daß bei vertikalen Bauformen sehr rasch nach einer Unterteilung der aufstrebenden Form gesucht wird. Oft kommt eine Dreiteilung zustande. Man kann die vertikalen Gebäudeabschnitte dazu benutzen, um Variation in die Fassaden- und die Volumengliederung zu bekommen.

K.L.

Samstag, 3. Januar 2009

Sich an der Spitze teilendes Hochhaus

Dieses Hochhaus baut auf einem quadratischen Grundriß auf und gibt sich zunächst sehr einfach. Dann jedoch teilt sich der Baukörper in vier Pfeiler, die auseinanderstreben. Dieses Auseinandertreiben versinnbildlicht ein gläserner Keil, der, wie von oben kommend, eingeschoben wirkt. Die Skizze läßt deutlich den Standort des Entwerfers erkennen. Er sieht das Gebäude von schräg oben, gewissermaßen aus der Perspektive eines Reisenden, der sich in einem Hubschrauber befindet.

Bevor das Bauvolumen auseindertriftet, wirkt es etwas eingeschnürt, danach streben die einzelnen Quader auseinander. Daß es sehr viele Geschosse sein müssen, die in diesem Bauwerk untergebracht sind, läßt die Zeichnung erkennen. Was wir nicht wissen, ist, wie das Gebäude von anderen Blickpunkten aus wirkt. Dazu müßte es von möglichst vielen Standorten aus visualisiert werden.

Die Grundidee eines solchen Bauwerkes fand ich interessant, als sich die Skizze plötzlich so zeichnete. Das Thema war zu verfolgen. Die Zeichnung löste viele weitere Zeichnungen aus. Aus dieser Perspektive, also auf Hochhäuser herabblickend, zu zeichnen, verniedlich diese gigantischen Wohnmaschinen oder Nutztürme, in denen ganz unterschiedliche Nutzungen untergebracht sein können.

K.L.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Viele Hochhäuser in einem Bauwerk vereint

Der Hochhausbau ist eine interessante Bauaufgabe. Deswegen wurden Unter- suchungen in Skizzen angestellt, wie wandlungs- fähig ein und daselbe Hochhaus sein kann.

Die Vorgabe zu dieser Zeichnung war die leitende Idee, ein hohes Bauwerk zu schaffen, das viele transparente und weniger transparente Baukörper in sich vereinigt, sodaß die Volumen, die jeweils gezeigt werden sollten, wechseln konnten.

Zugrunde liegt eine Säule, ähnlich der, die Adolph Loos als Wettbewerbsidee für ein Hochhaus für die Vereinigten Staaten entworfen hatte. Doch schon in das vermeintliche Kapitell wurde eine Kugel eingelagert und um die Säule herum eine Agglomeration von Baukörpern aufgetürmt, die Vielfalt der Volumen aufscheinen lassen sollte.

Die Hüllen der Bauvolumen sind aus Glas und anderen transparenten Baustoffen. Der Schaft der Säule sollte durch alle Hüllen hindurch gesehen werden können.

Je nach Tageslicht und nächtlicher Beleuchtung, so war es gedacht, müßten sich die Bauvolumen anders zur Darstellung bringen.

Die Höhe des Bauwerkes ist stattlich. Die Anzahl der Geschosse ist nur zu erahnen, aber in der Skizze nicht sichtbar gemacht.

K.L.

Montag, 15. Dezember 2008

Ausbau eines Stadtteils an der Norderelbe in Hamburg



Ich lebte mehrere Jahre in Hamburg und gleichzeitig in New York, was den Vorteil bot, immer wieder Abstand zu den Themen zu gewinnen, die mich beschäftigen mußten.

Hamburg hat viele Stadtentwicklungsprobleme. Zu den Problemstadtteilen zählt die Veddel, ein Gebiet an der Norderelbe, das mit Wohnungen für Hafenarbeiter bebaut worden war und sich in einer Krise befand. Der Stadtteil mußte erneuert werden.

Zum Flußufer hin, zwischen den Elbbrücken und den Wohnbauten der Veddel, belegt der Hamburger Zoll des Freihafengebietes ein großes Areal. Hier werden werktags durchfahrende Lastwagen kontrolliert und die Ein- und Ausfahrt durch den Zoll abgewickelt.

Es hieß damals, Hamburg werde das benachbarte Gebiet des Kleinen Grasbrook demnächst aus dem Freihafen herausnehmen, denn es werde für eine Olympiade zu nutzen sein. In einem solchen Fall wäre auf der Veddel das Areal des Zollhofes freigezogen worden. Für dieses Gebiet nahe an der Freihafenbrücke und den Elbbrücken entstanden diese städtebaulichen Skizzen. Die Bauhöhe der Gebäude hat Bezug zu den bereits vorhandenen Mietblocks auf der Veddel, ein dicht bebautes Areal aus Backsteinbauten der Roten Moderne aus Hamburgs Schumacherzeit.

Da die Elbbrücken stark befahren sind, ist der Lärmpegel durch den Autobahnverkehr, den Lastwagenverkehr aus dem Hafen und den Durchgangsverkehr durch Bahnen sehr hoch. Darauf nimmt der Entwurf Rücksicht.

K.L.

Montag, 8. Dezember 2008

Statt Berliner Schloß ein Neubau neben dem Palast der Republik


Als diese Zeichnung entstand, diskutierte die Fachwelt heftig darüber, ob das Berliner Schloß möglichst originalgetreu wieder aufgebaut werden sollte. Inzwischen wurde ein Architekturwettbewerb zu diesem Standort des ehemaligen Stadtschloßes von Berlin entschieden. Es soll ein Humboldt-Forum in einem modernen Gebäude entstehen, das starke Anklänge an das ehemalige Schloß aufweist.
Mein Standpunkt war in dieser Zeit, den Palast der Republik zu erhalten und neben diesem Bauwerk einen Ergänzungsbau zu errichten, der sich über den Grundmauern des ehemaligen Schloßes erhebt. In vielen Architekturskizzen suchte ich nach Ideen. Es entstand neben vielen anderen Zeichnungen diese Skizze, die sechs Glastürme zeigt, über denen sich Dachgärten um Wasserflächen auf den Dächern dieser Glastürme befinden.
Der Palast der Republik wurde mit einem Brückenbauwerk an den Neubau angedockt, das den Grundriß des Schloßgebäudes in großer Höhe, gewissermaßen in den Himmel zeichnet. Auf diesem langgestreckten Stahlbrückenbauwerk sollten sich Bäume befinden und eine Abflugstelle für Heliumballons, mit denen nach oben hätte geflogen werden können, weit über die Dächer der Stadt , wäre diese Möglichkeit jemals geschaffen worden.
Zwischen den sechs Glastürmen liegt irgendwo ein schräger Baukörper, der so wirkt, als sei er im weichen Erdreich des Baugrundes der Stadtmitte von Berlin versunken.
K.L.

Mittwoch, 26. November 2008

Verglastes Hochhaus mit Bauwagen als Interieur

Diese Zeichnung entstand zu einer Zeit, als die sogenannte Schill-Partei zusammen mit der CDU den Hamburger Senat stellte. Während der Regierungszeit dieser beiden Parteien wurde veranlaßt, in Hamburg eine Bauwagen- siedlung aufzulösen. Es gab zu dieser Zeit in Hamburg mehrere solcher Bauwagensiedlungen, in denen hauptsächlich durch junge Menschen recht informell gelebt wurde. Diese Siedlungen erinnerten an die Armutsgebiete in den Großstädten Lateinamerikas und anderswo.
Es wurde ein Ultimatum gestellt. Wenn bis dahin die Bauwagensiedler ihre Siedlung nicht selbst auflösen, werde geräumt. Ein alternativer Standort wurde den Bauwagenbewohnern natürlich nicht angeboten. So kam es also zur Räumung und die Bauwagensiedler irrten mit ihren Fahrzeugen durch das Stadtgebiet, um einen neuen Ort zu finden, wo sie geduldet werden.
Ich hatte dem Bausenator Mettbach damals vorgeschlagen, die Siedler auf einem Gelände anzusiedeln, auf dem in früheren Zeiten die sogenannten Auswandererhallen standen. Diese waren inzwischen schon lange abgerissen, aber auf einem Teil des Geländes befand sich ein Schrottplatz, daneben Leerfläche. Nur eine der alten Auswandererhallen hatte sich erhalten, war aber durch Umbauten entstellt und nicht mehr zu gebrauchen, da baufällig. Wenn sich der Bausenator entschied, die Bauwagensiedler hier anzusiedeln, würde es einen Aufstand im Stadtteil Veddel geben, so mein Kalkül.
Natürlich wehrten sich die Bewohner der Veddel, zugleich konnte sehr kräftig die Idee transportiert werden, daß die Auswandererhallen in Teilen rekonstruiert werden sollten, um darin ein Museum unterbringen zu können, das über diese Auswanderungen, die von Hamburg aus stattfanden, informiert. Und genau darauf war ich aus. Denn nun, als Widerstand zu der Idee, die Bauwagenbewohner hier unterzubringen, konnte im politischen Raum die Idee wirksam gemacht werden, das Auswanderermuseum zu gründen. Bisher war man damit zögerlich gewesen. Und, für mich keine Überraschung, genau das geschah als Gegenmaßnahme, so, wie ich es mir gedacht hatte. Inzwischen sind drei Auswandererhallen rekonstruiert.
Als Alternative zum Standort Veddel hatte ich dem Bausenator damals die Idee zugeschickt, am Platz links vor dem Hamburger Rathaus, direkt am Kanal zur Binnenalster, einen gläsernen Wohnwagenturm zu errichten. Es sollte eine schlichte Stahlrahmenarchitektur sein, die mit großen Schaufenstern verglast ist, sodaß jeder die ordentlich aufgestellten Bauwagen, die als Schlafräume in den gestapelten verglasten Räumen übereinander standen, vom Rathausplatz aus sehen konnte. Wäre so etwas gebaut worden, hätte Hamburg sein Highlight direkt neben der Entscheidungszentrale zu der Frage gehabt, was machen wir nur mit den Bauwagensiedlern. Da sie ohnehin durch die Politik des damaligen Senats im Mittelpunkt der Hamburger Öffentlichkeit standen, hätte sich dieser Mittelpunkt nun ganz direkt neben dem Rathaus befunden. Der Entwurf eines verglasten Stahlturmes mit den Bauwagen in den Etagen wäre also der reinste Ausdruck der Politik des konservativen Senats gewesen, die Bauwagenfrage in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu rücken.
Der zuständige Senator entschied damals, die Bauwagensiedler auf das Gebiet in der Veddel, also auf das historische Grundstück der Auswandererhallen, zu verweisen. Hier sollte gesiedelt werden. Jedoch war der Widerstand auf der Veddel so groß, daß die Idee an Realität gewinnen konnte, das Auswanderermuseum durch Wiederaufbau der Auswandererhallen zu verwirklichen. Dies trat ein. Mein Kalkül ging also auf. Für die Bauwagensiedler ergab sich bald ein neuer Siedlungsplatz.
K.L.